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Fotopirsch im Hohen Vogelsberg

Fotopirsch im Hohen Vogelsberg -

Ein spontaner Stopp an einem Wirtschaftsweg wurde zum Ausgangspunkt

Diesmal ging es das zweite mal ohne Planung in das Busenborner Tal. Um besondere Fotomotive zu entdecken reicht es, die Kamera zu schnappen und sich einfach treiben zu lassen. Genau das haben wir gemacht, als wir auf Fotopirsch gingen. Ein spontaner Stopp an einem Wirtschaftsweg wurde zum Ausgangspunkt für eine unerwartet vielseitige Foto-Session.

Der Vogelsberg, mit seinen sanften Hügeln und weiten Feldern, bietet eine perfekte Kulisse für Landschafts- und Naturfotografie. An diesem Tag war der Himmel wolkenlos, und eine klare Fernsicht versprach wunderbare Aufnahmen bei der untergehenden Sonne. Ohne genaue Route schlenderten wir durch Felder und Wiesen, immer den Blick offen für interessante Motive.

Was diese Art des Fotografierens so besonders macht, ist die ständige Bewegung. Wir blieben nicht stehen, um ein perfektes Bild zu suchen, sondern entdeckten durch den ständigen Wechsel der Perspektive immer wieder neue, spannende Fotomotive.

Unscharfe Silhouetten im Vordergrund lenken den Blick des Betrachters direkt auf das Hauptmotiv

Die tiefstehende Abendsonne sorgte für beeindruckendes Gegenlicht, das wir durch Gräser, Wildblumen und Hecken einfingen. Das sanfte Leuchten, das sich durch die Pflanzen zog, verlieh den Aufnahmen eine warme, fast mystische Stimmung. Besonders das Fotografieren durch die Natur hindurch erzeugte faszinierende Effekte – unscharfe Silhouetten im Vordergrund lenken den Blick des Betrachters direkt auf das Hauptmotiv.

Höhepunkt der Fototour war der Sonnenuntergang selbst: ein Panorama aus weichen Orangetönen, das die Hügel und Felder des Vogelsbergs in ein goldenes Licht tauchte. Der Himmel schien fast zu brennen, und die Weite der Landschaft verlieh den Aufnahmen eine beeindruckende Tiefe. Doch anstatt den Sonnenuntergang von einem fixen Punkt aus zu fotografieren, erkundeten wir das Gelände weiter, änderten unsere Position immer wieder und fanden dadurch kontinuierlich neue Perspektiven auf das Farbenspiel des Himmels.

Infokasten zur Fototour

Alle Fotos entstanden auf den Feldern bei Busenborn. Für die Aufnahmen verwendeten wir Vollformatkameras. Zum Einsatz kamen Zoomobjektive mit Brennweiten von 24 bis 300 mm sowie Weitwinkelobjektive im Bereich von 14 bis 20 mm. Die RAW-Fotodaten (digitale Negative) werden von uns umfassend in Bildbearbeitungsprogrammen entwickelt und nachbearbeitet.
Der Einsatz unterschiedlicher Brennweiten in der Landschaftsfotografie bei einem identischen Motiv ermöglicht vielfältige Perspektiven und Bildwirkungen. Während Weitwinkelobjektive die Weite der Landschaft betonen und ein Gefühl von Tiefe schaffen, verdichten längere Brennweiten den Bildausschnitt, bringen entfernte Details näher heran und isolieren bestimmte Motive innerhalb der Landschaft. So lassen sich durch die Wahl der Brennweite unterschiedliche Stimmungen und Interpretationen desselben Motivs erzielen.
Auch in der Nachbearbeitung legen wir großen Wert auf Details, insbesondere auf die Farbgestaltung sowie das gezielte Abwedeln und Nachbelichten von Bildbereichen. Diese Techniken sind für uns essenziell, um dreidimensionale Effekte zu erzeugen und die natürliche Wahrnehmung des menschlichen Auges nachzuahmen. Eine Kamera kann diese Feinheiten bei „out of cam“ Fotos nicht einfangen, da sie aus physikalischen Gründen Licht und Kontrast weniger differenziert aufnimmt als das menschliche Auge. Durch gezieltes Aufhellen und Abdunkeln bestimmter Bereiche verleihen wir unseren Bildern Tiefe und Struktur, was oft den größten Aufwand in der Nachbearbeitung darstellt.

Felder bei Busenborn

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