Der Bergmähwiesenpfad
Deutsches Wandersiegel
Der Bergmähwiesenpfad wurde 2018 vom Deutschen Wanderinstitut e.V. mit dem Siegel Prämiumwanderweg ausgezeichnet. Seit dem wird er in den Vogelsberger Extratouren besonders beworben.
Der Pfad mit seinen vielen Ausblicken, und modernen Infotainment ist mit 8 Themenstelen bestückt. Auf denen erfährt man die Nachhaltigkeit der Bergmähwiesen und deren direkter Umgebung. Zeitgemäß aufgemacht, und mit einem QR-Code versehen, kann man über das Smartphone zeitgleich noch mehr Infos zu erhalten.
Es geht los
Wir starteten unsere Tour in Hartmannshain am Vulkanradweg. Ein weiterer Einstiegspunkt befindet sich am Parkplatz der Herchenhainer Höhe. Dort kann man sich eine Stanzkarte des Pfades mitnehmen. Mit dieser Karte kann man 7 Euro für die Bewirtschafter der Bergmähwiesen im Vogelsberg „erwandern“. An drei der acht Stelen entlang des Pfades sind Stanzzangen angebracht, mit denen man die entsprechenden Felder auf der Karte als Nachweis stanzen kann.
Die erste kurze Strecke sollte parallel zum Radweg verlaufen und uns zur Überquerung der B275 führen. Allerdings verhinderte Wildwuchs auf dem Gehpfad dies. Daher gingen wir zunächst entlang des Radwegs, bis wir am ersten Abzweig ratlos standen. Wohin nun? Der einzige Wegweiser zeigte in die entgegengesetzte Richtung. Natürlich liefen wir zuerst falsch, bis wir schließlich den richtigen Abzweig fanden.
Nach der Überquerung der Bundesstraße ging es zügig weiter. Wir durchquerten einige der Bergmähwiesen, genossen die wunderschönen Ausblicke, gingen auf schmalen Waldpfaden, erschreckten Rehe und erfreuten uns an Flora und Fauna. Da wir am tiefsten Punkt gestartet waren, ging es natürlich kontinuierlich leicht bergauf.
Streckenlänge: ca. 10 km
Dauer: Ca. 3 Stunden
Höhenlage: Höchster Punkt 733 m ü.NN, tiefster Punkt 560 m ü.NN
Höhenüberwindung: 173 m
Anfahrt: Über B275 oder L3338,
GPS-Koordinaten: N 50° 29‘ 04‘‘, E 9° 16‘ 39‘‘
Kleidung und Anforderung: Festes Schuhwerk, Wind-/Regenjacke, Trittfestigkeit, Kondition
Größter Wasserspeicher Europas
Jetzt ging es auf meist engen, aber liebevoll angelegten Pfaden bergauf in Richtung Herchenhainer Höhe. An einer kleinen Holzbrücke über einen winzigen Bach steht Stele Nummer 04 – Quellen und Wasser. Der Vogelsberg ist einer der größten natürlichen Wasserspeicher Europas. Häufig sieht man hier Transparente mit der Aufschrift „Nicht noch mehr Grundwasser nach Rhein-Main“, was auf mögliche Probleme hinweist. Weitere Informationen bietet die Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V.
Nach einer weiteren kleinen Steigung erreichen wir die Herchenhainer Höhe. Zwischen dem Waldrand und der höchsten und schönsten Bergwiese des Pfades finden wir Stele Nummer 03 – Artenvielfalt und Bedrohung. Hier wachsen auf 25 Quadratmetern bis zu 61 Pflanzenarten, darunter viele seltene wie Arnika und der Weichhaarige Pippau.
Nur wenige Meter weiter gelangen wir zum Rastplatz Herchenhainer Höhe. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Fernblick auf den Spessart, Odenwald, Hunsrück, Taunus und die Skyline von Frankfurt. Orientierung bietet Stele Nummer 02 – Naturschönheit und Weitblick, die als Panoramatafel gestaltet ist. Sie zeigt die Richtungen der umliegenden Mittelgebirge, wo Frankfurt liegt und wie die Berge heißen.
Durch den mystischen Oberwald
Nun geht es durch den Oberwald zum VHC-Denkmal, das an der höchsten Stelle der Herchenhainer Höhe auf 733 m ü. NN steht. Ein kleiner Rundweg führt uns durch den Wald an den Basaltformationen „Das Gesicht“, „Bonifatius Kanzel“ und „Pfingstein“ vorbei, die alle ihre eigenen Geschichten und Sagen haben.
Unter dem Skilift hindurch erreichen wir die Stele Nummer 01 – Vulkane und Böden. Oft wird in den Medien berichtet, dass der Ätna mit seinen 1170 km² Europas größter Vulkan sei. Das stimmt nicht! Der Vogelsberg ist mit einer Fläche von rund 2500 km² das größte zusammenhängende Vulkanmassiv Mitteleuropas. Zugegeben, der Ätna ist noch aktiv. Dafür können wir auf dem hessischen Vulkan die seit Millionen Jahren erloschenen Ergebnisse genießen. Eine seltene und außergewöhnliche Fauna und Flora, beeindruckende Basaltformationen, ein gesundes Klima und liebevolle und gastfreundliche Einheimische.
Jetzt geht es (natürlich ohne Ski) die Skipiste hinab, um vom Einstieg des Bergmähwiesenpfades, dem Parkplatz Herchenhainer Höhe, zur „Vogelschmiede“ zu gelangen. Seit Mai 2017 gibt es wieder eine Einkehrmöglichkeit direkt an der Herchenhainer Höhe. Ein neu erbautes Blockhaus mit schönen Sitzgelegenheiten draußen und einem herrlichen Fernblick. Drinnen gibt es einen kleinen Gastraum mit weiteren Plätzen. Die Jausenstube Vogelschmiede bietet neben Kaffee, Kuchen und Getränken auch kleine, tagesaktuelle Speisen an. Wir haben uns für einen Käseteller und, wie sollte es anders sein, einen Radler entschieden.
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Fast geschafft
Nun ist es nicht mehr weit, bis wir den Pfad abgeschlossen und die Landwirte mit 14 Euro durch unsere gestanzte Karte unterstützt haben. Der letzte Abschnitt führt über die sogenannte Platte zurück zum Ausgangspunkt. Von nun an geht es nur noch bergab – eine willkommene Erleichterung nach den anstrengenden Aufstiegen.
Eine Stele fehlt noch: Stele Nummer 8 – Hecken und Pflege, die wir kurz vor dem Wochenendgebiet „Schöne Aussicht“ erreichen. Hier wird uns die Bedeutung von Hecken für Flora und Fauna verdeutlicht. Sie bieten Lebensraum für bis zu 1500 Tierarten, darunter Neuntöter, Rebhuhn, Haselmaus, Igel, Kreuzkröte und Zauneidechse.
Unser Fazit
Das Versprechen wurde tatsächlich erfüllt: Der neue Bergmähwiesenpfad in Herchenhain ist verdientermaßen vom Deutschen Wanderinstitut e.V. als Premiumwanderweg ausgezeichnet worden. Damit reiht er sich hervorragend in die bestehenden zehn Premiumwanderwege im Vogelsberg ein.
Die Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ hat gemeinsam mit den örtlichen Vereinen, der Gemeinde Grebenhain und dem Vogelsbergkreis ein beeindruckendes Projekt ins Leben gerufen, das zweifellos eine weitere Attraktion in unserem schönen Vogelsberg darstellt.
Alle drei Jahre wird das Bergmähwiesenfest an der Herchenhainer Höhe gefeiert, wie bei der Eröffnung des Pfades. Bis dahin laden wir Sie ein, den Pfad zu erkunden und 14 Euro für die Landwirte und Bauern zu erwandern, die dieses von Menschen geschaffene Naturwunder weiterhin pflegen – bisher auch ohne die 7 Euro.
Der Bergmähwiesenpfad zum nachwandern
Der Bergmähwiesenpfad hat sich innerhalb eines Jahres zu einem Favoriten unter Wanderern entwickelt. Häufig hören wir, dass er zu den schönsten Rundwanderwegen in Hessen zählt. Viele besuchen ihn immer wieder und zu unterschiedlichen Jahreszeiten, um die beeindruckenden Fernblicke, die seltene Tier- und Pflanzenwelt des Vulkans sowie die besondere Atmosphäre des höchstgelegenen Dorfes in Hessen zu genießen. Wer den Pfad erkunden möchte, findet die Tour auf komoot aufgezeichnet.
Wer mehr über Bergmähwiesen erfahren möchte, fährt einfach hin, oder schaut auf der der Webseite www.bergmaehwiesen.de vorbei.