Schon Mitte Februar könnten wieder die ersten Weißstörche im Vogelsberg gesichtet werden. Dies gilt zumindest für diejenigen, die ihr Winterquartier in Spanien oder Südfrankreich einrichten.
Störche die in Israel oder gar Südafrika überwintern, sind im Februar noch unterwegs.
Wer es genau wissen will, oder sogar die Reisen von Gustav, Ronja, Michael und Co. verfolgen möchte, dem bietet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hierfür eine tolle Möglichkeit.
2009 startete der NABU das Projekt „Störche auf Reisen“. Seitdem wird der Zug der Störche in den Süden verfolgt. Dadurch werden unter anderem Erkenntnisse darüber gewonnen, welchen Gefahren die Störche auf ihrer Reise ausgesetzt sind, wo die Störche den Winter genau verbringen und wovon sie sich dort ernähren.
Für dieses Projekt wurden bisher jeweils bei mehr als 15 Vögeln ein Spezialsender angebracht, der die Standortkoordinaten der Störche sammelt und weitersendet. Die 35 bis 50 Gramm leichten Solarsender werden wie Rucksäcke auf dem Rücken befestigt und behindern die Vögel nicht.
Der Sender speichert die GPS-Koordinaten des Storches und sendet sie an einen Satelliten. Diese Daten werden dann regelmäßig in einer Karte aktualisiert.
Der Naturschutzbund veröffentlicht diese Karte im Internet, so dass jeder an den Reisen der Störche teilhaben kann. Zudem findet man dort ein Reisetagebuch der einzelnen Störche.
Das Projekt soll dabei helfen, Störche in Zukunft besser zu schützen: Bisher unbekannte Rastplätze und Gefahrenzonen können entdeckt und die neuen Erkenntnisse in zukünftige Schutzprogramme einfließen.
Außerdem soll erforscht werden, warum Störche in manchen Jahren vermehrt spät oder gar nicht aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. Dieses Phänomen wird „Störungsjahr“ genannt: Dann geht die Zahl der Storchenpaare sehr stark zurück und teilweise kommen sie so spät zu ihren Nestern zurück, dass sie nicht mehr erfolgreich brüten können.
Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie Gustav, Ronja, Michael und Co. ihre Reise bewältigen und welche Tagebucheinträge dadurch entstehen.
Die Karte, den Blog, sowie viele weitere Informationen über das Projekt der Senderstörche findet man unter www.nabu.de/stoerche-auf-reisen Viel Spaß.