Der Wind pfeift uns um die Ohren, als wir am Heiligen Abend aus dem Auto steigen, um die Christmette in der höchst gelegenen Kirche im Vogelsberg zu besuchen. Seit 1628, erst als Kapelle und ab 1724 als Holzkirche, erhebt sie sich heute als Steinbau auf 680 m NN, über Herchenhain.
Geschichtliches
Im April 1880 brannte sie durch einen Blitzschlag fast völlig nieder. Nur zwei Jahre später wurde sie als Neubau wieder eingeweiht.
Die Vogelsberger Wetterlage und die Höhe des Dorfes machte es dem Dorf Pfarrer nicht gerade einfach, seiner täglichen Seelsorge nachzukommen. So berichtet die Kirchen-Chronologie vom sehr harten Winter von 1792, wo ein Kind am 7. Januar in Siechenhausen geboren wurde, und der Vater erst am 12. des Monats nach Herchenhain kam um das Kind anzumelden.
Denn so viel Schnee hat es seit Menschengedenken noch nicht gegeben. Zur damaligen Zeit wurden die Kinder gleich nach der Geburt getauft.
Nach 2 Weltkriegen in denen unter anderem die Glocken für andere Zwecke missbraucht wurden, erhielt die Evangelische Kirche Herchenhain 1956 zum zweiten Mal 2 neue Glocken. Diese wurden bei einem Festgottesdienst, umrahmt mit Männer- Posaunen- und Kirchenchören, feierlich übergeben.
Kerzenlicht und Weihnachtslieder
Zur heutigen Christmette ist die Kirche festlich geschmückt. Kerzenlicht und Weihnachtslieder mit Orgelbegleitung unterstreichen die weihnachtliche Stimmung.
Am Ende kommen wir mit Pfarrer Kratz ins Gespräch, der sich die Zeit nimmt, uns einige Informationen über die Kirche zu vermitteln, und uns erlaubt Bilder zu schießen.
Wir sind das erste Mal in dieser Kirche, und sind überrascht über die schöne Holzbauweise und der anmuteten Gestaltung des Kirchenschiffs. Auch der Altarraum mit Kanzel, die Empore und der Orgelbereich sowie der schöne Kirchenhimmel, gefallen uns sehr gut!
Besonderheiten
Eine Besonderheit sind die durchgängigen Sitzreihen ohne den sonst üblichen Mittelgang. Pfarrer Kratz meinte dazu, dass man hier wohl zu Gunsten des Platzangebotes auf diesen verzichtete.
Er erzählte uns, da die Kirche nur 2 Seiteneingänge und keinen Portaleingang hat, nutzten die Hartmannshainer und Siechenhäuser den Südeingang und die Herchenhainer den Nordeingang. Auch in der Kirche selbst platzierten Sie sich entsprechend.
Heute ist nur noch der Nordeingang zugänglich. Die „Sitzordnung“ halten aber so manche noch ein.
Leider ist die Kirche außerhalb von Veranstaltungen verschlossen. Bei Interesse einer Besichtigung ist die Kirchenverwaltung sicherlich bereit, auch mal aufzuschließen.
Evangelische Kirchengemeinde Herchenhain
Gemeindehaus
Rasthausstr. 6
36355 Herchenhain
Tel. 06644 356
Fax 06644 7852
Evangelische Kirche
Siechenhäuserstr. 9
36355 Herchenhain
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